Die IHK Ulm hat 2022 zum vierten Mal eine Standortumfrage durchgeführt. IHK-Hauptgeschäftsführerin Petra Engstler-Karrasch und ihr Stellvertreter Jonas Pürckhauer stellten die Ergebnisse samt einer Einschätzung der Wirtschaft am Standort Ochsenhausen nun vor.
Nach einleitenden Worten von IHK-Vizepräsident Johannes Remmele, Bürgermeister Andreas Denzel und des Gewerbevereins-Vorsitzenden Oliver Schiele blickten die IHK-Verantwortlichen Engstler-Karrasch und Pürckhauer auf die dynamische Entwicklung des Bruttoinlandprodukts im Zeitraum 2000 bis 2020. Die regionale Wirtschaft sei in diesem Zeitraum deutlich kräftiger gewachsen als die Wirtschaft Baden-Württembergs und Deutschlands. „Damit ist die Wirtschaft der IHK-Region Ulm schneller gewachsen als fast alle anderen IHK-Regionen Deutschlands.“ Innerhalb der Region habe sich die Wirtschaftsleitung im Landkreis Biberach besonders dynamisch entwickelt.
Für Ochsenhausen weist dieser 20-Jahres-Zeitraum ein Plus an 1463 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten auf. Vor diesem Hintergrund und der aktuellen Vollbeschäftigung ergab die Umfrage aber auch wesentliche Handlungsfelder insbesondere im Bereich der Arbeits- und Fachkräfte. Die bei der Präsentation der Umfrageergebnisse Anwesenden waren sich daher einig, dass insbesondere die Kontakte zu den Schulen weiter gesucht und ausgebaut werden müssen, um den Jugendlichen zu zeigen, welche Betriebe und Jobs die Region zu bieten hat.
Hierfür sollen vermehrt Schulkooperationen ins Auge gefasst werden. Bislang haben Schule und Wirtschaft in Ochsenhausen 13 Bildungspartnerschaften abgeschlossen, um die für die duale Ausbildung zu werben und um den Fachkräftenachwuchs zu sichern. Darüber hinaus sind 35 Ausbildungsbotschafter an den Schulen und werben für die duale Ausbildung.
Bei den Standortfaktoren in Ochsenhausen wurden bei der Umfrage – 34 örtliche Unternehmen nahmen daran teil – konkret die Themen Versorgungsqualität Strom, allgemeine Sicherheit, Einkaufsmöglichkeiten, Sport- und Freizeitmöglichkeiten sowie die Erreichbarkeit überregional über die Straße als Stärken genannt. Handlungsbedarf sehen die Unternehmen bei der Mobilfunk-Netzabdeckung, der Verfügbarkeit beruflich qualifizierter Fachkräfte, einem offenen Ohr für Anliegen der Wirtschaft, bei Breitband/Internetanbindung und der Verfügbarkeit von Wohnraum.
„Ich bin überzeugt, dass wir mit einer aktiven und guten Zusammenarbeit zwischen Stadtverwaltung, Gewerbe und allen anderen Akteuren auch die aufgekommenen Handlungsfelder zielorientiert bearbeiten und optimieren können“, so Gewerbevereins-Vorsitzender Oliver Schiele. „Wir sind sehr froh, das Privileg zu haben, in einer derart florierenden Region wohnen, arbeiten und unsere Unternehmen betreiben zu dürfen.“
Während und nach der Präsentation der Ergebnisse war ausreichend Gelegenheit für die rege aufkommende Diskussion und die Stellungnahme von Bürgermeister Denzel zu den aufgekommenen Punkten.